Fehlmenge: Am Bedarf vorbei
Ein funktionierendes Handeln oder Versenden von Waren setzt voraus, dass die zugrundeliegende Beschaffung oder Lagerhaltung ausreichend entsprechende Waren vorhält. Wenn jedoch die im Auftrag bzw. der Bestellung genannte Menge nicht vollständig zum vereinbarten Termin lieferbar ist, spricht man von einer Fehlmenge. Anders als der Überbestand, der ein Zuviel an Waren bezeichnet, stellt die Fehlmenge das Unternehmen vor die Herausforderung, seinen Bedarf zu decken bzw. seinen Verpflichtungen gegenüber den Kunden nachzukommen.
Beispiel aus der Produktion
Ein typisches Beispiel aus der Produktion wäre, wenn wichtige Roh-, Hilfs- oder Betriebsstoffe zum jeweiligen Zeitpunkt nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Gründe für derartige Fehlmengen können etwa Lieferengpässe oder Störungen der Lieferketten sein, aber auch Marktkapriolen, sodass die betriebliche Materialwirtschaft nicht in der Lage ist, den Bedarf entsprechend zu beschaffen.
Eine Fehlmenge lässt sich mitunter noch korrigieren, etwa indem auf andere Lieferanten ausgewichen wird. Allerdings können auch verringerte Lieferkapazitäten oder Produktionsfehler seitens eines Vorlieferanten zu entsprechenden Fehlmengen in der Produktion führen.
Wichtig: Fehlmengen gehen mit teils hohen Kosten einher, gerade in Branchen, wo Prozesse stark synchron laufen und auf einen stetigen Warenfluss angewiesen sind. Etwa dann, wenn Maschinen gestoppt werden müssen, Mitarbeiter keine Waren produzieren können oder Strafzahlungen gegenüber Bestellern zu leisten sind.