Frachtraten: Der Preis für den Transport von Gütern
Wie teuer ist es, ein bestimmtes Produkt von A nach B zu transportieren? Antworten darauf liefert ein Blick auf die Frachtraten, auch Frachttarif oder Tarif genannt. Der auch als Frachtsatz bzw. freight rate bezeichnete Preis fungiert als Berechnungsgrundlage für den Transport verschiedener Frachtgüter. Zu beachten ist, dass eine Frachtrate sich grundsätzlich auf den Gütertransport beschränkt und es zudem Unterschiede zwischen Binnen- und Seeschifffahrt, Luftfracht sowie dem Speditionswesen gibt.
Wie werden Frachtraten berechnet?
Gerade im grenzüberschreitenden Güterverkehr ist es wichtig, den Transport bzw. die damit verbundenen Kosten transparent zu planen. Es muss also im Vorfeld bekannt sein, unter welchen Bedingungen und zu welchen Konditionen sich Waren und Güter an ihren Bestimmungsort transportieren lassen. Die Frachtrate wird deshalb prinzipiell anhand bestimmter Formeln oder Tabellen (sog. Tariftabellen) errechnet.
Aspekte, die Einfluss nehmen auf Frachtraten:
- Entfernung
- Masse
- Formen und Maße des Transportgutes
- Volumen
- Wahl des Transportmittels (LKW, Flugzeug, Schiff)
Ein Beispiel: In der Luftfahrt bzw. der Luftfracht wird in der Regel auf Basis des sog. Volumengewichts eine Frachtrate bestimmt. Die auch als frachtpflichtiges Gewicht bezeichnete Einheit soll sicherstellen, dass vor allem sperriges Frachtgut gemessen an den allgemeinen Kapazitäten sinnvoll bepreist werden kann. Logistikdienstleister verwenden für die Berechnung derartiger Frachtraten sog. Divisoren, zudem wird das Volumengewicht in Bezug gesetzt zum Wiegegewicht. Jedes Unternehmen hat so unterschiedliche Preismodelle, was erklärt, dass bestimmte Waren oftmals mit einem Logistikdienstleister verknüpft sind – etwa aufgrund von Preisvorteilen bei interkontinentalen Sendungen.
Die Frachtraten als Teil des Frachtvertrags
Kalkulatorisch wird die Frachtrate grundsätzlich aus einer Grundfracht sowie einem Frachtzuschlag ermittelt. Während die Grundfracht sich anhand des Gewichts bemisst, können Zuschläge u. a. für Schwergut- oder Tiertransporte als auch für Überlängen, bulky freight und andere Sonderfälle anfallen. Verladung sowie Löschung des jeweiligen Frachtguts sind jedoch bereits in der Grundfracht enthalten.
Interessant: In einigen Branchen werden sog. „Baisse-Klauseln“ aufgenommen, wonach sich Frachtraten reduzieren können, sofern es auf dem Markt zu allgemeinen Preisnachlässen kommt. Relevant ist hier v. a. der Baltic Dry Index, der solche Veränderungen dokumentiert und als Grundlage für reduzierte Frachtraten gilt.