Was versteht man unter Bedarfsplanung?
Die Bedarfsplanung ist ein zentraler Prozess des Bestandsmanagements, bei dem der zukünftige Bedarf an Materialien, Gütern und Dienstleistungen ermittelt wird. Sie gewährleistet, dass alle Ressourcen rechtzeitig in der richtigen Menge verfügbar sind, um Engpässe zu vermeiden und die Produktion effizient zu gestalten. Die Planung erfolgt entweder auf Basis konkreter Aufträge oder durch Prognosen aus historischen Daten.
Ziel und Arten der Bedarfsplanung
Das Hauptziel ist, alle Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Bauteile und Verpackungsmaterialien rechtzeitig bereitzustellen. Dabei wird zwischen drei Bedarfsarten unterschieden:
- Primärbedarf: Endprodukte wie verkaufte Waren oder geplante Liefermengen.
- Sekundärbedarf: Bauteile und Materialien zur Herstellung des Primärbedarfs.
- Tertiärbedarf: Hilfs- und Betriebsstoffe wie Schmiermittel oder Energie.
Methoden der Bedarfsplanung
Es gibt drei grundlegende Ansätze:
- Deterministische Planung: Bedarf wird exakt aus Produktionsplänen oder Stücklisten abgeleitet.
- Stochastische Planung: Prognosen basieren auf statistischen Verfahren und Vergangenheitsdaten.
- Heuristische Planung: Bedarf wird geschätzt, wenn keine präzisen Daten vorliegen.
Beispiel aus der Praxis
Ein Automobilhersteller plant monatlich 1000 Autos (Primärbedarf). Dafür benötigt er 4000 Reifen (Sekundärbedarf) sowie Energie und Schmiermittel (Tertiärbedarf). Die Bedarfsplanung sorgt dafür, dass alle Ressourcen rechtzeitig verfügbar sind, um die Produktion sicherzustellen.
Mit einer durchdachten Bedarfsplanung können Unternehmen Lieferengpässe vermeiden, Bestände optimieren und Ressourcen effizient nutzen.