Gabelstapler: Essenziell in der Lagerlogistik
Flurförderzeuge wie Gabelstapler gehören zur absoluten Grundausstattung eines Lagers, gerade wenn es um den Warenumschlag innerhalb der betrieblichen Grenzen geht. Mit dem aus Stahlzinken bestehenden Hubgerüst ist es Kommissionierern möglich, Paletten und andere Behälter leicht von A nach B zu transportieren. Aufgrund der Komplexität und Unterschiedlichkeit von Lagerflächen existieren vielfältige Gabelstapler-Typen, die entsprechend an die Erfordernisse angepasst sind.
proLogistik erläutert Ihnen im Folgenden die Funktionsweise eines Gabelstaplers, präsentiert wichtige Modellvarianten und -typen sowie klassische Einsatzbereiche in Segmenten wie Logistik, Handel und Co.
Definition Gabelstapler: Hydraulisch betrieben und geeignet, um selbst größere Lasten zu bewegen
Ein Gabelstapler, der auch als Hubstapler bzw. Hubmaststapler bezeichnet wird, ist ein motorbetriebenes Flurförderzeug mit integriertem Hubgerüst. Dieses besteht aus einem Standmast (sog. Hubrahmen) sowie einer unterschiedlichen Anzahl an Fahrmasten. Auf Grundlage einer hydraulischen Kraftübertragung mittels Hubzylinder, welche die Hubmast antreiben, lassen sich flexibel die notwendigen Senk- oder Hubbewegungen durchführen.
Vorteile eines Gabelstaplers in der Kurzform:
- Gabelstapler werden über das Heck gelenkt, was in Kombination mit einem großen Einschlag in einem sehr kleinen Wendekreis resultiert (Standard: Wendekreis = Länge des Gabelstaplers).
- Spezielle Reifen sowie ergonomische Sitze sichern trotz fehlender Achsfederung eine notwendige Standsicherheit des Arbeitsgerätes. Einige Modelle können auch Schwingungsdämpfer aufweisen, die aufgrund der Anbringung an der Hinterachse dabei helfen, Schwankungen abzumildern.
- Die zwischen den Hinterrädern eingesetzte, pendelnde Starrachse gewährleistet die Wendigkeit des Gabelstaplers. Das Risiko eines Kippens bei fehlender Beladung lässt sich über ein Standviereck minimieren.
- Hubstapler als Flurförderzeuge verfügen über ein synchron arbeitendes Automatikgetriebe, was die Navigation für den Bediener vereinfacht. Eine durch das Inchpedal getrennte Antriebsform (Fahrantrieb vs. Hubantrieb) macht es möglich, dass selbst langsames Rangieren bei zugleich maximaler Ladeenergie möglich ist.
Gut zu wissen: Da die motorisch generierte mechanische Energie aufgrund des hydrostatischen Antriebs in Hydraulik umgewandelt wird, ist eine sehr genaue Justierung des Hubgerüsts möglich. Der Staplerbediener kann somit sauber kommissionieren, ohne mögliche Gefahren explizit einzugehen – den korrekten Gebrauch vorausgesetzt.
Die Stahlzinken, also jene Elemente, auf denen Waren und andere Umschlagsgüter lagern, lassen sich aufgrund der hydraulischen Zylinder leicht nach vorne bzw. hinten kippen. Somit kann der Lastschwerpunkt je nach Erfordernis ausgelagert werden. Entsprechend dimensionierte Gegengewichte stellen sicher, dass selbst mehrere Tonnen schwere Güter mittels Gabelstapler bewegt werden können.
Typen und Modelle: Verschiedene Gabelstapler-Arten kurz vorgestellt
Stapler lassen sich nahezu beliebig an die betrieblichen Gegebenheiten anpassen, sodass eine Vielzahl an Gabelstapler-Typen existiert, die zur Auswahl stehen. Der Grundgedanke dahinter ist klar: Mit einem „klassischen“ Hubmaststapler sind die Bewegungsabläufe und Handlungsoptionen beschränkt, gerade was den wirtschaftlichen Einsatz anbelangt. Wir möchten daher im Folgenden ausgewählte Gabelstapler und deren Einsatzbereiche darstellen, um die Vielfalt der Bandbreite zu veranschaulichen.
Hubmaststapler (auch: Gegengewichtsstapler)
Diese Variante stellt das „Zugpferd“ der Gabelstapler dar, es handelt sich um ein universell einsetzbares Arbeitsgerät für Handwerk und Industrie, Gewerbe und Logistik. Der Hubmaststapler kann durch sog. Anbaugeräte erweitert werden, sodass spezielle Aufgabenbereiche abgedeckt sind. Damit umgehen Unternehmen regelmäßig die Anschaffungskosten, die mit dem Kauf eines Spezialstaplers verbunden wären. Die Standsicherheit wird durch Gegengewichte gewährleistet.
Schubmaststapler
Das Pendant zum Hubmaststapler, bei welchem die vorne angebrachten Radarme die nötige Standsicherheit gewährleisten. Sobald Umschlagsgüter aufgenommen werden, schiebt sich der innerhalb der Radarme befindliche Mast nach vorne – ein Hinabsenken bis zum Boden ist möglich. Dadurch lassen sich vor allem Paletten ideal transportieren, da die Konstruktionsweise nur geringe Gegengewichte als auch kürzere Bauweisen erfordert.
Niederhubwagen
Eine Form des Gabelstaplers, die per Fuß bedient wird und typischerweise deichselgeführt ist. Zwei Gabelzinken, vorne angebrachte, starre Lastenrollen sowie hinten verankerte Doppellenkrollen ergeben in Kombination mit einer Hebehydraulik eine Tragkraft von bis zu zwei Tonnen. Regelmäßig finden sich auch Quersitzhubwagen, also Niederhubwagen mit eigenem Fahrerstand.
Scherenhubwagen
Anders als beim typischen Handhubwagen, liegt hier der Fokus auf eine angepasste, erweiterte Hubhöhe. Mittels Hydraulikpumpe lassen sich Umschlagsgüter bis zu einem Maximalgewicht von 1.000 Kilogramm auf bis zu 800 mm anheben.
Containerstapler
Dieser Gabelstapler ist für das Handling von ISO-Container konzipiert, also Transportbehälter, die einheitlichen internationalen Standards entsprechen. Sie werden deshalb vor allem im Rahmen der LKW-Logistik als auch der Containerschifffahrt eingesetzt.
Regalförderer
Regalbediengeräte, die speziell für das Handling von Hochregallagern ausgelegt sind, werden auch als Regalförderer bezeichnet. Sie basieren auf einem Schienensystem, was es möglich macht, entlang des Regals sowohl vertikal als auch horizontalt entlangzufahren. Je nach Ausrichtung des Lagers sind vollautomatische Abläufe möglich, etwa mithilfe von RFID- oder Barcode-Technik.
Seitenstapler (auch: Quergabelstapler)
Dieser Gabelstapler nimmt Lasten mittels Gabel quer zur Fahrtrichtung auf. Entsprechend ist der Fahrersitz angeordnet, sodass der Bediener stets nach links oder rechts schaut. In Kombination mit drehbaren Fahrersitzen sowie der seitlichen Aufnahme von Lasten ist es möglich, auch auf beengtem Raum (schmale Gänge etc.) entsprechend zu agieren.
Teleskopstapler
Bei diesem Gabelstapler-Typ existiert ein Teleskoparm, der hydraulisch betrieben wird und ein Heben sowie Senken ermöglicht. Da zwei Bewegungsrichtungen umsetzbar sind, die zugleich überlagert werden können, ist ein genaues Positionieren jederzeit gewährleistet. Da der in der Mitte des Fahrzeughecks angeordnete Teleskoparm relativ weit entfernt zur Vorderachse steht, ergibt sich daraus eine besonders hohe Tragfähigkeit.
Gabelstapler: abschließende Bemerkungen
Egal ob es um Europaletten, Warenumschlag oder den Transport von Gitterkörben geht – mit einem Gabelstapler lassen sich diese flexibel und sicher handhaben. Die Anpassung der Technik erlaubt es, verschiedene Einsatzzwecke gezielt zu bedienen. Ein Blick auf die obige Auswahl an Gabelstapler-Typen verdeutlicht dies. Gerade auch hinsichtlich der Aufgaben in der Intralogistik wird deutlich, wie elementar die Funktionsfähigkeit von Staplern verschiedener Art.