Was ist Handelslogistik?
Handelslogistik: Gewährleistung der Verfügbarkeit am Point of Sale (POS)
Die Kaufentscheidungen eines potenziellen Kunden lassen sich in verschiedene Phasen aufgliedern, der Werbefachmann spricht von einem Kaufentscheidungsprozess oder dem Fünf-Phasen-Modell nach Kotler. Je nach Status handelt es sich dabei um die Problemerkennung, die Informationssuche, die Bewertung von Alternative, die Kaufentscheidung als solche sowie das Verhalten nach dem Kauf.
Ein Unternehmen, das nicht rechtzeitig das gewünschte Produkt in der passenden Ausprägung bereitstellen kann, verliert einen Kunden womöglich an die Konkurrenz. Alle Prozesse, die im Rahmen der Handelslogistik durchgeführt werden, sollen genau das vermeiden – und für einen reibungslosen Warenabsatz sorgen.
proLogistik erläutert die Abläufe, die sich hinter dem Begriff „Handelslogistik“ verbergen und zeigt Vorteile einer entsprechenden Optimierung auf.
Definition: Handelslogistik als Management aller Waren- und Informationsflüsse
Ein reibungsloser Warenfluss ist die Voraussetzung für nachhaltiges Wirtschaften, gerade in Industrie- und Handelsunternehmen. Schließlich droht die Produktion zu stocken, wenn benötigte Hilfsmittel und Zwischenprodukte nicht rechtzeitig am passenden Produktionsort eintreffen. Die Handelslogistik umfasst deshalb sämtliche Waren- und Informationsflüsse, die zwischen einzelnen Akteuren zu berücksichtigen sind.
Je besser ein Unternehmen darauf reagieren kann und im Vorfeld Material oder Produkte beschafft, desto eher wirken sich solche auf Prognosen basierenden Maßnahmen auch auf die Rentabilität aus. Es gilt, die richtige Balance zu finden zwischen dem Anspruch auf größtmögliche Produktverfügbarkeit und einem kosteneffizienten Beschaffungs- und Lagermanagement.
Mögliche Prozesse, bei denen Handelslogistik eine Rolle spielt:
- Kommunikation zwischen einem Handelsunternehmen und den Lieferanten
- Kommunikation zwischen einem Handelsunternehmen und den eigenen Kunden
- Prozesse innerhalb eines Handelsunternehmens (Intralogistik)
Wichtig: Eine intelligente, also alle Faktoren berücksichtigende Handelslogistik ermöglicht es Unternehmen, Lagerflächen effizient zu managen und Produkte genau dort verfügbar zu machen, wo sie benötigt werden. Je höher der Automatisierungsgrad in der Handelslogistik, desto vielfältiger ist der sich daraus ergebende Nutzen.
Handelslogistik: Vorteile einer bestmöglichen Steuerung von Waren- und Informationsflüssen
Es liegt auf der Hand, dass insbesondere Unternehmen wie jene im Handel darauf angewiesen sind, eine optimale Distribution von Waren zu gewährleisten. Kunden möchten hier und jetzt Ware X kaufen, womöglich war dies die Hauptintention zum Besuch des Geschäftes. Eine funktionierende Handelslogistik ist daher in erster Linie als Prozess der Intralogistik zu verstehen – wir möchten die Vorteile deshalb kurz darstellen:
- Bedarfsgerechte Sicherstellung der Verfügbarkeit am Point of Sale (POS)
- Reduktion möglicher Fehlkäufe
- Bessere Steuerung des Warenbedarfs anhand von Prognosen
- Verringerte Lagerdauer
- Geringere Kapitalbindung aufgrund von optimiertem Lagermanagement
Kurzum: Es macht sich in vielerlei Hinsicht bezahlt, Prozesse der Handelslogistik zu optimieren und so Abläufe besser auf den tatsächlichen Bedarf auszurichten. Dadurch stellen Unternehmen nicht bloß einen geregelten, kontinuierlichen Warenfluss sicher, sondern können ihr Lager zugleich effizient auslasten und somit managen.
Intralogistik für den Handel: Die praktische Schnittstelle für eine leistungsstarke Handelslogistik
Die Interessen und Bedürfnisse der Verbraucher sind nie gleich und starr, sondern passen sich kontinuierlich an. Ein Handelsunternehmen muss darauf intelligent reagieren, um die zur Verfügung stehende Verkaufsfläche bestmöglich auszureizen. Es macht daher Sinn, mithilfe eines Lagerverwaltungssystems (LVS) die Prozesse so zu steuern, dass eine optimale Lager- und Materialflusssteuerung möglich wird. Integrativer Bestandteil dessen ist eine Handelslogistik, die nicht nur eine Aufbereitung von Daten ermöglicht, sondern eine entsprechende Verknüpfung.
Aspekte dieser Datennutzung umfassen beispielsweise automatisch generierte E-Mails, die einen Informationsfluss im Intranet ermöglichen. Gemeinsam mit allen Abteilungen genutzte Datenbanken, die einen Electronic Data Interchange ermöglichen – also einen software-basierten Workflow sicherstellen.
Wichtig: Wie sich die Handelslogistik spezifisch in einem Unternehmen ausprägt, hängt deshalb auch von der betrieblichen Organisationsstruktur ab. Grundsätzlich gewinnt sie aber zunehmend an Bedeutung, analog zum Supply Chain Management. Denn Kundenbedürfnisse werden immer spezifischer, sodass auch Handelsunternehmen darauf reagieren müssen. Ein Blick auf das wachsende Sortiment insbesondere im Lebensmittelhandel zeigt, wie sinnvoll eine intelligente Handelslogistik sein kann.