Palettierroboter

Was ist ein Palettierroboter?

Die Palettierung stellt einen wichtigen Prozess innerhalb der Lagerverwaltung dar, sie wird grundsätzlich zwischen einem teilautomatisierten sowie einem vollautomatisierten Ansatz unterschieden. Während eine teilautomatisierte Palettierung einen gewissen Anteil an manueller Unterstützung aufweist, wird bei einer vollautomatischen Palettierung der gesamte Vorgang (von Lagenbildung bis Stapelbildung) ohne manuelles Zutun gewährleistet. Diesem Bereich sind u.a. auch Palettierroboter zuzuordnen, sie stellen neben Lagenpalettierern das klassische Hilfsmittel in diesem Segment dar.

Aufbau und Funktion von Palettierrobotern

Die Hauptaufgabe eines Palettierroboters besteht darin, Paletten auf Ladungsträger zu packen – diese können z.B. aus Kanistern, Kisten oder Säcken bestehen. Grundsätzlich ist die gesamte Transportanlage so geplant und aufgebaut, dass der Palettierroboter den Mittelpunkt des Systems darstellt. Ein Palettierroboter weist unterschiedlich viele sowie den Ansprüchen entsprechend aufgebaute Greifwerkzeuge auf, um damit Werkstückträger bzw. Paletten handhaben zu können. Typischerweise wird zwischen vier- bzw. sechs-achsigen Palettierrobotern unterschieden.

Welche Vorteile haben Palettierroboter?

1. Genauigkeit: Palettierroboter funktionieren zuverlässig und reduzieren mögliche Irrtümer, die bei Handarbeitsprozessen vorkommen können.
2. Verfügbarkeit: Palettierroboter sind rund um die Uhr ohne Unterbrechungen wegen Pausen oder Erkrankungen und somit tragen sie maßgeblich zu einer kontinuierlichen Verfügbarkeit der Produktion bei.
3. Ergonomie: Palettierroboter übernehmen schwere und eintönige Tätigkeiten, was die Arbeitsbedingungen für menschliche Beschäftigte verbessert. Dadurch wird eine hervorragende Möglichkeit geboten, dass Arbeiter weniger mühselige und träge Aufgaben verrichten müssen.
4. Flexibilität: Palettierroboter können einfach programmiert und angepasst werden, um sich an veränderte Bedürfnisse anzupassen.
5. Skalierbarkeit: Palettierroboter sind einfach in komplexere sowie einfachere Strukturen zu integrieren, abhängig von den Anforderungen des Unternehmens.

Insgesamt bieten Palettierroboter eine effizientere, präzisere und flexiblere Lösung für die Transportprozesse in einer Lagerumgebung bzw. einer Produktionsumgebung.

Welche Arten von Palettierrobotern gibt es?

• Lagenpalettierroboter

Ein sog. Lagenpalettierroboter zählt zu den Palettierrobotern mit den höchsten Leistungskennzahlen, unterschieden wird zwischen Palettenhub sowie Lagenhub. Ihre Kernaufgabe besteht darin, gesamte Ladungen auf Paletten zu bringen.

Der Lagenpalettierroboter ist ein automatisiertes System, das zur schnellen und effizienten Palettierung von Gütern verwendet wird. Er ermöglicht es dem Anwender, Ladungen auf Paletten zu stapeln, ohne manuelles Eingreifen. Diese Art der Automatisierung erspart dem Benutzer Zeit und Kosten bei der Beförderung von Waren.

Der Roboter besteht in der Regel aus einem Greiferarm, einem Fahrwerk und einer Steuerungseinheit. Der Greiferarm ist mit Sensoren ausgestattet, die die Position des Gutes erfassen können. Das Fahrwerk ermöglicht es dem Roboter, sich zu den verschiedenen Stapelplätzen zu bewegen. Die Steuerungseinheit steuert alle Funktionen des Roboters und überwacht seine Aktionen.

Lagenpalettierroboter werden häufig in Lagern oder Fabriken verwendet, um Ladungsstapel effizient und sicher zu palettieren. Sie bieten den Vorteil geringerer Fehlerquoten als manuelle Palettiermethoden sowie eine größere Produktivität bei gleichzeitiger Kosteneinsparung.

• Linearroboter

Mit einem sog. Linearroboter erhält der Palettierroboter zusätzlich die Funktion, Packstücke neben der Palettierung auch sortieren zu können. Basierend auf einer bzw. mehreren Drehachsen, die unterschiedlich große Aktionsradien aufweisen, können Packstücke so zielgerichtet positioniert werden.

Der Linearroboter kann auch dazu verwendet werden, Packstücke in einer bestimmten Reihenfolge und Position zu platzieren. Dies ist besonders bei der Verpackung von Produkten nützlich, die sich nicht leicht anhand ihrer Größe oder Form unterscheiden lassen. Der Roboter kann so programmiert werden, dass er jedes Paket an der richtigen Stelle platziert.

Ein weiterer Vorteil des Linearroboters ist seine Flexibilität. Da er mehrere Achsen hat, kann er für verschiedene Aufgaben eingesetzt werden. Er kann sowohl horizontal als auch vertikal arbeiten und somit auch schwer zugängliche Bereiche erreichen. Dadurch entsteht eine höhere Effizienz im Vergleich zu herkömmlichen Palettiermethoden.

Insgesamt bietet der Einsatz von Linearrobotern viele Vorteile für die Automatisierung von Palettier- und Sortieraufgaben in Fabriken und Lagerhallen. Sie sind effizienter als herkömmliche Methoden und sparen Zeit und Kosten bei der Umsetzung logistischer Prozesse.

• Knickarmroboter

Der sog. Knickarmroboter stellt einen sechsachsigen Palettierroboter dar, der individuell auf die jeweiligen Formate angepasst werden kann und auf einem kubischen Greifraum basiert.

Der Knickarmroboter ist sehr flexibel und kann in einem begrenzten Raum viele verschiedene Aufgaben erfüllen. Er wird häufig in der Automobilindustrie, im Maschinenbau oder in der Verpackungsindustrie eingesetzt. Der Roboter besteht aus sechs Gelenken, die miteinander verbunden sind und sich bewegen können. Dies ermöglicht es dem Roboter, Objekte zu greifen und zu bewegen.

Dazu verfügt der Knickarmroboter über eine Vielzahl von Sensoren, die ihm helfen, die Umgebung zu erkennen und das Greifobjekt präzise zu platzieren. Diese Sensoren umfassen Licht- und Abstandssensoren sowie Kameras für visuelle Positionierung. Die Steuerung des Roboters erfolgt über einen Computer mit spezieller Software, die den Bewegungsablauf steuert.

Knickarmroboter bieten viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Palettierrobotern: Sie sind leistungsfähiger, effizienter und flexibler als herkömmliche Systeme; sie benötigen weniger Platz; sie können auch in engem Raum arbeiten; ihre Programmierbarkeit macht es leicht, neue Anwendungsfälle zu integrieren; und schließlich kann man mehrere Arbeitszyklen gleichzeitig ausführen.

• Portalpalettierer

Mit dem sog. Portalpalettierer, die auf drei Achsen basieren, sind klassischerweise Palettierroboter mit Pick-and-Place-Aufgaben gemeint. Aufgrund der geringen Grundfläche und der direkten Ansteuerung des Packgutes sind diese Ausführungen relativ effizient.

Der Portalpalettierer ist in der Regel mit einem Greifarm ausgestattet, der das Packgut aufnehmen und an die gewünschte Position transportieren kann. Der Greifarm wird von einer X-Achse gesteuert, die sich über die Länge des Roboters erstreckt. Die Y-Achse bewegt den Greifarm entlang der Breite des Roboters, während die Z-Achse den Greifarm in der Höhe bewegt. Mit diesen drei Achsen kann der Roboter sowohl vertikal als auch horizontal arbeiten und so verschiedene Arbeitsabläufe effizienter gestalten.

Ein weiterer Vorteil des Portalpalettierers ist seine Flexibilität: Er kann problemlos für unterschiedliche Anwendungsfälle programmiert werden, indem man einfach neue Software hinzufügt oder bestehende Programme anpasst. Dies macht es möglich, den Roboter je nach Bedarf zu verwenden und somit Zeit und Kosten zu sparen.