Sicherheitsbestand

Was ist ein Sicherheitsbestand?

Bei der Lagerung und Zwischenlagerung von Waren für die Produktion oder den Verkauf ist es sehr wichtig, angemessene Bestandslevel zu finden. Viele Unternehmen und Produktionsstätten besitzen daher eigene Bestands-Manager, die mit dieser schwierigen Aufgabe die ununterbrochene Produktion und den durchgehenden Versand gewährleisten sollen. Zudem soll verhindert werden, dass zu viel Kapital gebunden wird, was bei einem unnötig hohen Lagerbestand passiert. Zudem steigen dann auch noch die Kosten für die Lagerung.

Eines dieser Bestandslevel ist der Sicherheitsbestand, auch Mindestbestand, Reservebestand oder eiserner Bestand genannt. Wird dieser Bestand unterschritten, so besteht die Gefahr, dass die Nachfrage nicht mehr zu genüge bedient werden kann. Darunter kann dann die Produktion leiden, aber auch Umsätze können verloren gehen oder Kunden springen ab.

Die Vorteile eines Sicherheitsbestandes sind:

  • Schutz vor unerwarteten Veränderungen bei der Nachfrage und / oder den Wareneingängen
  • Schutz der Produktion und der Lieferkette
  • Lieferausfälle können vermieden werden
  • Schutz vor Bestandsunsicherheiten

Wie wird der Sicherheitsbestand berechnet?

Der Sicherheitsbestand dient für jedes gelagerte Produkt als Puffer. Daher wird er zusätzlich zu dem Grundbestand kalkuliert. So können Produktion und Lieferfähigkeit stets garantiert werden, auch wenn es Unsicherheiten gibt.

Solche Unsicherheiten können abweichende Bestände sein, wenn zum Beispiel im Lager weniger eines Produktes zu finden ist, als dort sein sollte. Aber auch unterschiedliche Beschaffungszeiten, eine unbeständige Nachfrage und die Schwierigkeit für Vorhersagen spielen eine Rolle. Daher ist es besonders wichtig, den Grundbestand korrekt zu beurteilen, damit ein angemessener Sicherheitsbestand darauf aufgeschlagen werden kann. Es muss genau das richtige Maß gefunden werden, um zwar noch genügend Puffer zu liefern, aber keine zu hohen zusätzlichen Kosten zu verursachen.

Zu der Berechnung des Sicherheitsbestandes können drei verschiedene Methoden angewandt werden:

  • Fixer Sicherheitsbestand
  • Zeitbasierte Kalkulation
  • Statistische Kalkulation

Berechnungsformen in der Übersicht

  • Der fixe Sicherheitsbestand ist die einfachste Art, dieses Bestandlevel zu kalkulieren. Dabei wird eine feste Anzahl an Artikeln oder Gütern festgelegt, die dann zu jeder Zeit mindestens auf Lager sein muss. Meistens werden dabei jedoch nicht die einzelnen Artikel getrennt betrachtet, sondern der gesamte Bestand als eines. Dadurch können hohe Bestandskosten, oder sogar Lieferengpässe bei schwankender Nachfrage.
  • Bei der zeitbasierten Kalkulation wird der Sicherheitsbestand für eine festgelegte Zeitspanne kalkuliert. Zum Beispiel wird dann ein Wochendurchschnitt für die Warenausgänge berechnet. Der Wert dieses Wochendurschnittes muss dann mindestens einmal zusätzlich auf Lager sein. Jedoch gibt es bei dieser Kalkulation keine Verbindung zu der Zeit, welche für die Beschaffung der Güter benötigt wird. Dadurch werden oftmals größere Mengen gelagert als nötig, wodurch auch mehr Kapital gebunden wird.
  • Bei der statistischen Kalkulation wird der optimale Sicherheitsbestand anhand einer Wahrscheinlichkeitsrechnung ermittelt. Dabei spielen sowohl vergangene Bestandswerte als auch Nachfrageprognosen eine Rolle und werden in die Rechnung mit einbezogen. Die Ergebnisse sind meistens besser als die der zeitbasierten oder der fixen Kalkulation. Zudem berechnen viele Lagerverwaltungssysteme den Sicherheitsbestand anhand dieser Methode bereits selbst.

Ein Beispiel zur Berechnung des Sicherheitsbestandes

In der Praxis gibt es eine vereinfachte Formel, die sowohl die Wiederbeschaffungszeit als auch den täglichen Bedarf miteinbeschließen.

Besitzt ein gelagerter Artikel einen täglichen Abgang von 600 Stück und die Zeit für die Wiederbeschaffung umfasst 7 Tage, so ergibt sich diese Rechnung:

1/3 x Verbrauch in der Wiederbeschaffungszeit = Sicherheitsbestand
also
1/3 x (600 Stück x 7 Tage) = 1.400 Stück Sicherheitsbestand

Bilder:

Logistik Lexikon Sicherheitsabstand

Bild: hacohob / Shutterstock

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