Am neuen Standort im tschechischen Mohelnice betreibt die Albert Craiss GmbH & Co. KG ein Lager mit direkter Anbindung an das Werk eines Technologiekonzerns. Zentrale Aufgabe des Kontraktlogistikers ist die sequenzgenaue Belieferung der Arbeitsplätze mit Komponenten, die für die Getriebefertigung benötigt werden. Für durchgängig synchronisierte Abläufe sorgt die Lagerverwaltungssoftware pL-Store® von proLogistik. Gleichzeitig ist eine hohe Verfügbarkeit sichergestellt. Überflüssiger Handhabungsaufwand entfällt ebenso wie ein stetiger Teiletourismus zwischen Lager und Produktion sowie hohe Bestände an den Montagestationen.
Kontraktlogistik ist ein anspruchsvolles Geschäft, das von Professionalität, Transparenz und Vertrauen lebt. Von geradezu substanzieller Bedeutung ist eine solche Konstellation im Bereich der industrienahen Kontraktlogistik. Exakt daran arbeitet die mit Hauptsitz im baden-württembergischen Mühlacker vertretene Albert Craiss GmbH & Co. KG. Das familiengeführte Logistikunternehmen, dessen Wurzeln bis in das Jahr 1931 zurückreichen, beschäftigt knapp 800 Mitarbeitende und ist an 16 Standorten in sechs Ländern aktiv. Entsprechend breit gefächert ist die Expertise, wenn es um die Implementierung von ganzheitlich entwickelten, individualisierten Logistikkonzepten geht. Ferner gilt es, deren Wirksamkeit im operativen Betrieb stets aufs Neue unter Beweis zu stellen.
Expansion im osteuropäischen Raum
Als Partner produzierender Unternehmen wickelt der schwäbische Logistikspezialist über Lager-, Umschlags- und Transportaufgaben hinaus auch Value Added Services ab. Bei Mandanten aus dem Technologiesektor sind das in erster Linie montagenahe Kommissionier- und Verpackungstätigkeiten sowie die Sequenzierung gemäß Taktvorgabe aus der Fertigung. Das Werk ist auf die Fertigung von Getriebemotoren spezialisiert, die unter anderem bei Förderbändern zum Einsatz kommen. In die Verantwortung des Kontraktlogistikers fallen die Vereinnahmung von Waren, die auftragsbezogene Kommissionierung, die Nachschubversorgung der Montage sowie Verpackungstätigkeiten für den Versand.
Ergänzend wurden Kommissionier- und Packstationen, Bereitstellflächen sowie «Bahnhöfe» in Form von Korridoren eingerichtet. Letztere sind den Routenzügen vorbehalten, über die die Montageplätze anforderungsgerecht mit Bauteilen versorgt werden, die jeweils für den abzuarbeitenden Auftrag benötigt werden.
Tiefgreifendes Prozessverständnis erforderlich
Unterstützt wird dieser Lean Logistics-Ansatz durch ein Lagerverwaltungssystem , das über eine EDI-Schnittstelle bzw. einen Konverter mit dem SAP-ERP des Kunden verbunden ist und mit diesem kommuniziert. Denn: Digitalisierung ist in diesem Kontext unerlässlich. Wie bereits an den Standorten Warburg, Schwandorf und Regensburg setzte Craiss auf die Lagerverwaltungssoftware pL-Store von proLogistik. «Wir haben in den vergangenen Jahren wiederholt gute Erfahrungen mit dem Intralogistiksystemhaus gemacht», sagt Daniel Sämann, Teamleiter Softwareentwicklung bei Craiss. «proLogistik hat das erforderliche Wissen um die Ablaufgestaltung selbst bei variierenden kundenspezifischen Besonderheiten wiederholt unter Beweis gestellt. Darüber hinaus beziehen wir dort zudem Hard- und Software aus einer Hand. Insofern lag es nahe, auch in Mohelnice auf die Dortmunder zu vertrauen».
Sequenzierung und mobile Verpackung im Fokus
Die Pflichtenheftgespräche starteten im Juli 2018. Es folgten die Implementierung des pL-Store-LVS, dessen Inbetriebnahme Ende Mai 2019 abgeschlossen werden konnte. Die Nachschubanforderung wird durch Scannung des Montageplatzes ausgelöst und zeitgleich in pL-Store erfasst. Parallel erfolgt die Aktivierung eines Transports für den aufzunehmenden Auftrag, der an einem als Puffer-Korridor ausgeführten Bahnhof bereitsteht. Derweil werden an das SAP-ERP Status-Telegramme über den Verlauf übermittelt.
Kennzeichnend ist zudem der Prozess der «mobilen Verpackung». Er impliziert, dass sämtliche Verpackungsdialoge über die Masken der mobilen Datenerfassungsgeräte ablaufen.
Operative Lösung analog zur Unternehmensstrategie
Mit der neuen Niederlassung im Osten Tschechiens folgt Craiss dem Leitgedanken, im Bereich der Kontraktlogistik über den deutschsprachigen Raum hinaus in Osteuropa zu wachsen. Mit Mohelnice sind es nach neuestem Stand sechs Niederlassungen in dieser Region. Gearbeitet wird im 2-Schicht-Betrieb. Die Zahl täglich abgeschlossener Aufträge beläuft sich derzeit auf rund 200, die wiederum mit etwa 2.200 Fahraufträgen verbunden sind. Diese Werte werden im Zuge des geplanten Aufbaus der Produktionskapazitäten in Mohelnice zukünftig sukzessive ansteigen. Zur Strategie des Kontraktlogistikers aus dem Schwabenland zählt aber auch, gruppenweite Standards zu implementieren, über die sich eine proaktive, systemgestützte Steuerung und Kontrolle der Nachschubversorgung realisieren lässt. «Mit pL-Store von proLogistik ist es uns jetzt auch in Mohelnice gelungen, Produktion und Logistik medienbruchfrei miteinander zu verzahnen und durchgängig Transparenz über den Gesamtprozess zu schaffen», unterstreicht Softwareexperte und Teamleiter Daniel Sämann. «Das standardisierte und um spezifische Funktionen erweiterte Lagerverwaltungssystem unterstützt uns dabei, die erwarteten Leistungen und Services zuverlässig erbringen und flexibel an neue Anforderungen anpassen zu können. Das ist gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten sehr wichtig. Der Industriekunde kann sich auf seine Kernkompetenzen konzentrieren und wir erledigten praktisch den Rest.» Ein weiterer Rollout des pL-Store-LVS bei Craiss soll 2021 in Tübingen erfolgen.